vierzehnmalsiebenpluszwei ist gleich 100, wird der findige mathematiker sogleich errechnen. und wir sagen dazu: das stimmt. denn genauso haben wir uns das ausgedacht. damals im jahr 1997. denn parallel zur dokumenta X, die ja, ob jetzt X oder 9 oder 5 oder wieauchimmer genau heisst, einhundert tage dauert, fand unsere ausstellung im schlossgartencafé in darmstadt statt. wir, das sind stephan flommersfeld und ich. wir haben damals die bertreiberin des cafés, monika laaber, dazu überreden können, jede woche von uns einen brief zu erhalten. in dem brief befand sich für jeden tag der kommenden woche eine arbeit: eine zeichnung, ein ausdruck, was auch immer. vorher hatten wir im café holzlatten montiert, an die man diese arbeiten gegebenenfalls anpinnen konnte. monika hatte nun freie hand. sie konnte von woche zu woche den brief öffnen, ihn aber auch verschlossen halten, die arbeiten ansehen, sich welche aussuchen, diese dann aufhängen, ganz nach ihrer eigenen vorstellung. oder es aber auch komplett sein lassen. ab und an ließen wir uns dann sonntagmorgens zum frühstück im café blicken, um zu gucken, wie sich die sache entwickelt. was sehr interessant war. mit dem ein oder anderen sonntagmorgenbesucher kam man ins gespräch, die ein oder andere hinterließ eine bemerkung in dem ausliegenden skizzenbuch (es hätten auch zeichnungen sein dürfen, stifte etc. lagen bereit) und für das stammpublikum gab es eine ausstellung, die stets in bewegung war. zur finissage gab es eine aufführung unseres ersten, und kurz vorher in mainz uraufgeführten programmes: 10 stücke für und gegen andy warhol.
Exkurs: 10 Stücke für und gegen Andy Warhol:
Das Volkstheater in Mainz unter der Leitung von Frau Magda Brandsdoerfer gibt Stephan Flommersfeld und Klaus Harth 1996 die Möglichkeit eines ersten gemeinsamen Auftrittes. Aufgeführt werden die „10 Stücke für und gegen Andy Warhol“. (Uraufführung ebd. am 21.6.1997)