Eine Veranstaltung der LANGEN VOGELNACHT besteht aus 2-3 Komponenten: Einer Abendveranstaltung mit Publikum, Beginn eines öffentlichen Malaktes, Lesung, Musik, Hörspiel, Film – diese Dinge können auf unterschiedlichste Arten zusammenwirken. Daran anschließend folgt eine nächtliche malerische Klausur, zu der einmal Publikum zugelassen sein kann, ein anderes Mal nicht. Dies hängt ein wenig von Ort und Situation ab. Ab frühem Morgen kann man dann die in der Nacht entstandenen Arbeiten besichtigen. Bei der 2. Langen Vogelnacht z.B. gab es ein kleines öffentliches Frühstück nur mit hellen Dingen (einzige Ausnahme: schwarzer Kaffee), was wiederum ein zusätzliches ästhetisches Ereignis ganz eigenen Charakters war.
Falls Sie Interesse haben sollten, eine LANGE VOGELNACHT bei sich stattfinden zu lassen, dann melden Sie sich einfach! Vieles ist denkbar: An öffentlichen Orten, in Galerien, Kunstvereinen, Buchhandlungen, aber auch bei sich zuhause. Einfach eine E-mail an klaus_harth@web.de !
Aus dem Archiv:
Text zur 1. LANGEN VOGLELNACHT in der Walpodenakademie in Mainz:
Seit Mai 1997 entsteht die ursprünglich auf 100 Bilder hin konzipierte Serie „einen Vogel zu haben ist besser, als nichts zu haben”.
Das immergleiche Motiv wird wiederholt, variiert, ad absurdum geführt und wieder zurückgeschraubt. Mittlerweile auf 1238 Exemplare angewachsen, finden sich die Bilder zwischen Wien und Berlin, München und Ratingen, Mannheim und Hattingen quer über die ganze Republik verstreut. Sie waren im Kunstverein Germersheim zu sehen und letztens im Landtag des Saarlandes zu Gast.
Und nun auch mit vier Vertretern in der Ausstellung des Kunstvereins Walpodenstraße e.V. in Mainz.
War die Serie von Anfang an als ein Experiment mit der Zeit hin angelegt, aber natürlich auch als ein Versuch über das Dehnen eines Motivs in der Zeit, so wird dies jetzt in einer Aktion am 16. und 17.12.2011 nochmals in anderer Richtung hin verdichtet:
Der Artist sitzt mit seinem Werkzeug ausgerüstet bereit, um eine Nacht lang an seinen Vogel-Bildern zu arbeiten. Beginn ist irgendwann abends so gegen 23 Uhr, beendet wird die Aktion am 17.12. gegen Mittag. Kann so künstlerische Arbeit aussehen? Ist das noch Sport? Was sagt die Gewerkschaft ?
Geneigtes Publikum sollte die Möglichkeit haben, direkt auf den Schaffensprozess einzuwirken.
Zum Beispiel Wünsche äußern, auf die ggf. eingegangen wird.
Es kann die Bilder auf Wunsch aber auch direkt vor Ort zu einem Vorzugspreis erwerben und sofort mit nachhause nehmen.
Die LANGE VOGEL-NACHT geht – vielleicht – an die Grenze des Machbaren beim Machenden, an die Grenzen des bildnerisch Erträglichen beim künstlerisch geneigten Menschen.
Wobei die Verwendung eines Motivs mit einem solchen Grad an Niedlichkeit von Anfang an einherging mit der Fragestellung, ob Malerei überhaupt ein geeignetes Medium sei, sich im Hier und Jetzt glaubwürdig zu äußern und welches Motiv sich nicht so einfach daherpinseln lässt, also auch beim Machen selbst genügend Widerstand und Raum für Zweifel bietet.Kurz: Darf man Vögel malen? Kann man Vögel so malen, dass man es selbst akzeptiert?
Und was dann in der Nacht vom 16. auf den 17.12. passieren wird: let it roll!
Und nicht vergessen: JEDER SOLLTE EINEN VOGEL HABEN!
1. Lange Vogelnacht: 16./17.12.2011, Walpodenakademie Mainz
Die 2. Lange Vogelnacht fand in der Nacht vom 16. auf den 17.6.2012 im KuBa in Saarbrücken statt und war geprägt durch die freundliche Zusammenarbeit mit dem Liquid Penguin Ensemble.
Beginn: 22 Uhr, in Zusammenarbeit mit dem Liquid Penguin Ensemble und Armin Schmitt.
Spontane Text- und Tonbeiträge aus dem Publikum zu den Themen “Vogel” oder/und “Nacht” waren willkommen und tatsächlich zaghaft vorhanden.
Gegen 1 Uhr endete der erste öffentliche Teil und es begann die malerische Klausur.
Um 6 Uhr wurden die Türen wieder geöffnet und die Ergebnisse der Nachtarbeit konnten besichtigt werden.
Ein kleines Frühstück mit hellen Dingen (8 Uhr) beendete die Veranstaltung.