Von der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern erhielt ich die Einladung, mich zusammen mit Roland Albert · Manfred Bäcker · Hannelore Bähr · Brandstifter · Thomas Brenner · Kevin Lomand Carter · Stefano Cattaneo · Helmut Engelhardt · Michael Fetzer · Michael Geib · Marie Gouil · Jörg Heieck · Klaus M. Hartmann · Fabian Knöbl · Judith Leinen · Marta Maria Mróz · Reiner Mährlein · Veronika Olma · Shakti Paqué · Eva Paula Pick · Gertrud Riethmüller · Bea Roth · Norbert Roth · Silvia Rudolf · Marcel Friedrich Weber · Angelika Steinmacher · Volker Tinti an der Ausstellung PAFF-THE-MAGIC zu beteiligen. Was mir eine Ehre und ein großes Vergnügen war. Anbei die drei Arbeiten (eigentlich vier), die ich im ehemaligen Verwaltungsgebäude beisteuern durfte:
3. OG: Eine kleine Intervention für die alte Stechkarten-Box.
„vom blutenden Druck und den Unannehmlichkeiten der Schwerkraft“
Die Stechkarten-Box, inzwischen von Sprayern rot besprüht, wird mit einer Reihe von stechkarten-ähnlichen Karteikarten bestückt, die, minütiös datiert, Datum, Uhrzeit, Gewicht, Blutdruck und Pulsschlag des Autors verzeichnen. Liebevoll mit einer alten Triumph- Schreibmaschine aufgebracht. Der allgegenwärtige digitale Selbstoptimierungswahn findet hier seinen Nachhall, ebenso gibt sich hier ein Individuum mit sensiblen persönlichen Daten der interessierten Öffentlichkeit preis – die Stechkarten in früheren Zeiten waren ja auch kaum etwas anderes als eine Dokumentation von (Arbeits-) Leben und Zeit.
Außerdem werden die von fremder Hand gesprühten roten Linien durch die Unterbrechungen der Kärtchen noch schöner.
2. OG: „ so etwas gibt es auch im ZKM“:
Eine kleine versteckte Arbeit, eine kleine mit Graphitstift eingefügte Ergänzung der Lineatur abgeblätterter Farbe findet sich an einer Wand im Flur des 2.OG.
(Manchmal kann ich es mir nicht verkneifen, solche kleinen Risse in der Wand, Flecke o.ä. per Graphitstift zu doppel und so etwas einzufügen, was man vielleicht nicht auf den ersten Blick wahr nimmt. Aber auch das ist natürlich eine Zeichnung und ein kleiner Kommentar zur Welt. Und in den Katakomben des ZKM in Karlsruhe gibt es tatsächlich die kleine Dopplung von Flecken an der Wand (dort wo man hinter der dem sog. Medientheater aus- und einladen kann. (Und auch in „ich kann mich leider einfach nicht mehr konzentrieren“ gibt es eine solche Stelle.))
3. OG: „ich kann mich leider überhaupt nicht mehr konzentrieren“
Eine kaleidoskopartige, wild assoziative Hängung vesteht sich u.a. als bewusstes Gegenmodell zur beliebten künstlerisch-marktkompatiblen Praxis, wiedererkennbare und vergleichbare Markenartikel zu präsentieren, ebenso aber auch als Gegenmodell zur eher haltlosen Vernetzung des Internets. Die interessanten Dinge finden oft zwischen den Bildern statt. Widersprüche statt vager Ideen. Ich mochte diesen Raum sofort: wegen der angelehnten alten Tür, wegen der Farbe der Wände, wegen der alten braunen Vorhänge. Mir war klar, dass sich meine Blätter hier durchaus zuhause fühlen könnten. Ein separater Raum mit Zeichnungen, zwei Stühlen und einem zusammengekehrten Haufen Dreck.
verschiedene Techniken auf Papier, bzw. direkt Graphit auf die Wand, 2 Stühle, Dreck, assoziative Hängung
1 Zeichnung von 2006, alle anderen von 2017 und 2018.
meine Gedanken von 1979 als falsch verstandener ZEN-Garten
Krümel:
und dann noch: 3. Juni 2018: Diese schöne kleine Performance war bei der Erstbegehung nicht geplant, hat sich nach der Einladung von BrandStifter dann aber so ergeben. Die Uraufführung von „Zum Tee bei Dubuffet“ des extra geründeten Duos B.H. KlangKoerper.